Was ist ADS/ADHS?

Von Astrid Wälchli, ADHS-Coach

Noch vor einigen Jahren ging man davon aus, dass sich die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) in der Pubertät auswächst und somit bei Erwachsenen nicht vorkommt. Heute weiss man, dass dies nicht der Fall ist. Je nach Quelle leiden 30 bis 50% der Betroffenen im Erwachsenenalter weiterhin unter den Folgen der ADHS.

Die ADHS ist unter verschiedenen Begriffen bekannt:

• ADHS- Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung   
• POS -Psychoorganisches Syndrom (Nur in der Schweiz bekannt und neu als Geburtsgebrechen 404 bezeichnet)
• HKS, ADD, ADHD, und noch weitere Abkürzungen sind in der Literatur zu finden.

Die Aufmerksamkeits-Defizit-Störung wird oft sehr emotional angegangen. Die einen sehen sie als Modediagnose, andere als eine Ausrede für schlechtes Benehmen oder schlechte Erziehung und wieder andere sehen darin eine Strategie der Pharmakonzerne zur Steigerung ihres Medikamentenumsatzes. Und gewisse Gruppen negieren schlichtweg die Existenz dieser Störung. ADHS ist jedoch kein neues Phänomenen, sondern hat neurobiologische Ursachen, welche sich durch erhebliche Beeinträchtigung der Konzentration und Störung der Impulskontrolle zeigt.

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass ADHS in Familien über verschiedene Generationen vorkommt. Zurzeit laufen Studien, in welchen untersucht wird, welche Gene bei der Vererbung eine Rolle spielen.

• ADHS kommt in allen sozialen Schichten vor und steht in keinen Zusammenhang mit der Intelligenz.
• ADHS ist keine Charakterschwäche und nicht das Ergebnis schlechter Erziehung