Diagnostik

Viele Betroffene, im Besonderen die Erwachsenen, müssen erst einen leidvollen Irrweg durch verschiedene Arztpraxen und Institutionen gehen, bis bei ihnen die Diagnose ADHS gestellt wird. Wenn also der Verdacht auf eine Aufmerksamkeits-Defizit-Störung besteht und der Leidensdruck der Betroffenen gross ist, sollte eine Abklärung erfolgen.

 

Die Abklärung sollte durch eine Fachperson durchgeführt werden, die sich gut mit ADS/ADHS auskennt.

 

Hier einige Angaben zur Diagnosestellung.

  • Fragen zur Lebensgeschichte und Schulzeit, wenn möchlich unter Einbezug der Schulzeugnisse
  • Familengeschichte und wenn möglich die Befragung von Angehörigen
  • Standartisierte Fragebogen nach den Richtlinien der DSM IV (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen) siehe unten.
  • Evtl. Computerunterstützte Tests
  • weitere Tests

 

Gleichzeitig müssen jedoch andere organische und psychische Krankheiten ausgeschlossen werden, welche ähnliche Symptome wie die ADHS hervorrufen können.

 

 

Um ausführlichere Angaben zur Diagnostik zu erhalten wenden Sie sich bitte an eine entsprechende Fachperson.

ADHS oder nicht?

 

Nicht jeder ADHS-Betroffene zeigt alle Symptome in gleichem Ausmass. Es ist als ob jedes sein eigenes Rezept aus verschiedenen Zutaten hat. Aber alle leiden unter den Ereignissen die sie betreffen.

 

Auch Menschen ohne ADHS können diese Gefühle und Eigenschaften haben, manchmal mehr, manchmal weniger. Immer wieder müssen die Betroffenen hören:

"Ach ich verliere doch auch mal meinen Schlüssel oder ich habe auch mal einen schlechten Tag, das ist doch nicht so tragisch"

 

Bei ADHS-Betroffenen sind einzelne Symptome oder Symptomgruppen jedoch ausgeprägter und anhaltend. Sie erleben täglich Situationen in den die Auswirkungen der ADHS sie beeinträchtigt und sie leiden darunter.

 

 

Das internationale diagnostische Manual psychischer Störungen (DSM-IV) fordert folgende diagnostische Kriterien für die ADS/ADHS:
Unaufmerksamkeit

  • Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Flüchtigkeit;
  • Mühe mit der Daueraufmerksamkeit;
  • Schwierigkeit zuzuhören;
  • Mühe mit Anleitungen und bei alltäglichen Verrichtungen, Mühe Sachen zu Ende zu bringen;
  • Mühe, sich länger geistig anzustrengen;
  • Häufiges Verlieren und Verlegen;
  • Probleme, sich selber zu organisieren;
  • Leichte Ablenkbarkeit durch äussere Reize;
  • Ist im Alltag übermässig vergesslich.

Hyperaktivität und Impulsivität

  • Ständige Unruhe in Händen und Füssen (Zappeligkeit);
  • Mühe, ruhig sitzen zu bleiben;
  • «Zappelphilipp» (bei Erwachsenen innere Unruhe);
  • Innerlich wie von einem Motor angetrieben;
  • Übermässiges Reden;
  • Antworten, bevor Frage vollständig gestellt wurde;
  • Kann nur schwer warten;
  • Störendes Verhalten gegenüber anderen.